Workshop vor Ort:
Zielsprache Deutsch
Literarisches Übersetzen für Einsteigerinnen und Einsteiger
Lenzburger Übersetzungstage
Inhalt: Im dreitägigen Workshop erhalten Übersetzerinnen und Übersetzer die Gelegenheit, bei der Arbeit an ihren eingereichten Projekten ein qualifiziertes Echo auf die eigene Arbeit zu bekommen und mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern über Aspekte und Probleme des literarischen Übersetzens zu diskutieren. Dieser Workshop ist nicht an eine bestimmte Sprache gebunden. Gerade die Vielfalt soll dazu führen, das eigene Übersetzen (neu) zu entdecken und weiterzuentwickeln.
Praxisbezug: Im Workshop werden die eigenen Übersetzungsproben im Kollektiv besprochen, wobei gerade auch knifflige Passagen diskutiert werden können. Darüber hinaus wird in kleineren Gruppen eine kollektive Übersetzung eines Textes angefertigt. Die Leitung teilen ein Verleger (Adrian Kasnitz, Parasitenpresse) und eine freischaffende Übersetzerin, Linguistin und Redakteurin (Anna Pia Jordan-Bertinelli). Thematisiert werden unter anderem Werkzeuge zum Übersetzen und zur Übersetzungskritik, aber auch Möglichkeiten zum Berufseinstieg, z. B. der Kontakt zu Literaturmagazinen und Verlagen hergestellt werden kann und wo erste Übersetzungen veröffentlicht werden können. Welche literarischen Übersetzungen sind gefragt? Wie bekommt man Zugang zu Texten aus der Gegenwartsliteratur? Wo und wie kann man seine Übersetzungen anbieten? Was kann für eine Übersetzung verlangt werden?
Voraussetzungen: Der Kurs richtet sich an Übersetzerinnen und Übersetzer, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Ein grundlegendes Literatur- oder Sprachstudium (Nordistik, Englisch, Slawistik, Romanistik etc.) ist hilfreich, aber keine Teilnahmevoraussetzung. Im Idealfall wurden bereits mehrere Übersetzungen angefertigt, die noch nicht veröffentlicht sein müssen. Übersetzerinnen und Übersetzer mit langjähriger Erfahrung sind jedoch ebenfalls willkommen.
Leitung:
Anna Pia Jordan-Bertinelli (*1991 in Aachen) studierte Germanistik und Skandinavistik in Tübingen und Köln. Sie arbeitet als Übersetzerin aus dem Norwegischen und Englischen sowie als wissenschaftliche Hilfskraft in einem linguistischen Forschungsprojekt an der Uni Köln. Daneben ist sie Redakteurin bei TraLaLit - Magazin für übersetzte Literatur, der Kölner Literaturzeitschrift KLiteratur und leitet seit 2023 das interkulturelle Autor*innencafé im Literaturhaus Köln.
Adrian Kasnitz, geboren an der Ostsee, aufgewachsen in den westfälischen Bergen, Studium in Köln und Prag, lebt als Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer in Köln. Zuletzt erschienen von ihm die Gedichtbände Glückliche Niederlagen (Sprungturm 2016) und Kalendarium #1 bis #7 (parasitenpresse 2015-2021) sowie der Roman Bessermann (Launenweber 2017). Gemeinsam mit Gundula Schiffer gab er die Anthologie Was es bedeuten soll. Neue hebräische Dichtung in Deutschland (parasitenpresse 2019) heraus. Seine Übersetzung von Krišjānis Zeļģis' Gedichtband Wilde Tiere stand auf der Lyrikempfehlungsliste der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Die Übersetzung Requiem für Homs von Jazra Khaleed wurde vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert. Zuletzt erhielt er das Dieter-Wellershoff-Stipendium der Stadt Köln. Er ist Verleger der parasitenpresse, Künstlerischer Leiter des Europäischen Literaturfestivals Köln-Kalk und gehört zum Redaktionsteam der KLiteratur.
Bei Fragen zum Kurs wenden Sie sich direkt an: werkstaetten@aargauer-literaturhaus.ch