Pult-Lesekreis: Vor mir wird es Morgen
In diesem Herbst werden wir drei Bücher von drei Schweizer Autorinnen diskutieren. Die drei Termine stehen im Zeichen der Umbrüche. Ob der Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand, das Werden eines neuen Lebens oder eine von politischen und persönlichen Unruhen geprägte Familiengeschichte – wir widmen uns grossen Lebensereignissen.
Der Anfang macht «Vor mir wird es Morgen» von Kathrin Burger (Rotpunkt Verlag).
Das Buch wird von allen Teilnehmenden gelesen und während des «Lesekreises» gemeinsam besprochen.
Gesprächsleitung: Kathrin Steinmann, Buchhändlerin
Der Lesekreis findet in der Buchhandlung Otz in Lenzburg statt.
Als Anmeldung schreiben Sie eine kurze Mail an: info@aargauer-literaturhaus.ch
Der Lesekreis ist Teil des Pult-Donnerstag. Er ist kostenlos.
Die aktuellen Daten und Bücher finden Sie: Hier.
Vor mir wird es Morgen
Über das Buch: Bis zum allerletzten Tag ist sie gerne hingefahren, ins Gymnasium, um junge Menschen mit ihrer Liebe für die deutsche Sprache und Literatur anzustecken. Auch wenn ihr das nicht immer gelungen ist und sie der vielen Schulreformen langsam müde wurde.
Seit dem Ende ihres Berufslebens ist es ihr, als würde sie »in einem leeren, unbewohnten Raum stehen und in eine Landschaft ohne Konturen hinausschauen«. Einen Spiegel dieses inneren Raums findet die Erzählerin in ihrem Garten. Jeden Morgen beobachtet sie, wie sich der Tag langsam durch die graugrüne Wand aus Haselsträuchern, Schlehdorn und Hartriegel herantastet. Jeder Morgen ist anders und ruft andere Gedanken und Erinnerungen wach. Erinnerungen ans Elternhaus mit dem verwunschenen Park, an die ersten Semester an der Universität während der Jugendunruhen, an die Eltern, die sich in der Bewegung »Moralische Aufrüstung« engagierten, und an den früh verstorbenen Bruder, den Schriftsteller Hermann Burger. In ihrem Haus ist es noch still – überhaupt ist es stiller geworden, nachdem die Kinder ausgezogen sind –, nur Apple, der Kater, streicht um ihre Beine und legt sein »flaumiges Katzengewicht« auf ihre Füße. Kathrin Burgers Roman ist mit autobiografischen Elementen durchflochten. Sie erzählt präzise und poetisch. Sie blickt versöhnt auf das Entschwundene, mit Zuversicht auf das Kommende und immer wieder in ihren Garten, dessen stetige Verwandlungen sie in den feinsten Schattierungen nachzeichnet. (Verlagstext).